Vatertagstour auf Rhein und Ijssel


Bei bestem Wetter mit wenig Wind machten sich die Mendener Kanuten in Begleitung zweier Gäste aus Herne am langen Wochenende von Christi Himmelfahrt auf, um eine begleitete Gepäcktour von Emmerich am Rhein bis nach Kampen an der Ijssel durch zu führen. Am Mittwochabend ging es mit dem Vereinsbus nach Emmerich, um auf dem Campingplatz am Wassersportzentrum De Bijland, kurz vor der hölländischen Grenze, die Zelte aufzubauen. In gemütlicher Runde wurde die bevorstehende Tour besprochen, doch die Kälte, es kühlte auf gerademal 5 Grad ab, ließ den Abend nicht all zu lang werden. Am nächsten Morgen wurde der Bus zum 1.Etappenziel vorgebracht, am späten Vormittag ging es dann aufs Wasser. Auf dem Rhein herrschte, trotz Feiertages, reger Schiffsverkehr, nach einigen Kilometern ging es dann auf den Pannerdenschen Kanal. Dieser Rheinabzweig war eigentlich zu Beginn des 18.Jahrhunderts eine Verteidigungs- und Wassergraben- anlage des Fort Pannerden, der erst 1871 mit dem Rhein und dem niederländischen Niederrjin verbunden wurde. Heute fließt ein Drittel des Rheinwassers durch diesen neuen Mündungsarm. Nach wenigen Kilometern mit leichtem Gegenwind teilt sich der Kanal in den Niederrjin und die Ijssel auf. Begleitet von bis zu 90 Metern hohen Waldhängen des Veluwe, einem eiszeitlichen Moränenhügelland, erreichte die Gruppe nach knapp 5 Stunden und 44 km den Campingplatz in der Nähe von Doesburg. Hier erreicht die Ijssel durch die Aufnahme des Nebenflusses Issel schon eine Breite von 90 Metern. Trotz Nebensaison war der Campingplatz, an einem alten Ijsselarm gelegen, schon gut besucht und es herrschtes reges Treiben am Ufer. Die Kanuten wurden immer, am Land und auf dem Wasser, freundlich begrüßt und auch ein wenig bestaunt , sind solche Streckenpaddler auf den Flüssen in den Niederlanden nicht so bekannt. Den Abend verbrachte man bei einem guten Abendessen und ein paar “Vatertagsbieren” im Lokal auf dem Platz. Am Freitag die gleiche Prozedur – Zelte abbauen und verstauen – Bus vor bringen – und dann gegen 11 Uhr aufs Wasser. Die Ijssel bildet jetzt für ein paar Kilometer die Grenze zwischen den holländischen Provinzen Gelderland und Overijssel. Das Wetter war für die Paddler ideal, strahlend blauer Himmel, leichter Rückenwind und eine gute Strömung ließen die Gruppe schnell vorankommen. Aufpassen musste man immer auf die vorbeirauschenden Freizeit-Motorbootfahrer, damit man nicht von einer von hinten kommenden Welle überrascht wurde. Bemerkenswert war wieder einmal, dass die einheimischen, niederländischen Motorbootfahrer wesentlich disziplinierter fuhren, als die angereisten “ausländischen” Bootsbesitzer. Auf Grund der langjährigen Paddelerfahrung kam es zu keiner Kenterung und auch zu keiner kritischen Situation. Nach 6 1/2 Stunden auf dem Wasser erreichten die Mendener den Campingplatz De Scherpenhof in der Nähe von Deventer. Am Abend bei der Besprechung für den nächsten Tag mussten sich unsere Gäste eingestehen, dass so eine Streckenfahrt etwas mehr Kondition erfordert als sie gedacht hatten und entschlossen sich die Fahrt hier in Deventer zu beenden. Sie erklärten sich freundlicherweise bereit, den Vereinsbus am nächsten Morgen mit vorzubringen. Am Samstagmorgen starteten die Mendener Kanuten, die jetzt mit ihren Seekajaks schneller voran kamen, in Richtung Kampen. Kurz vor Zwolle wendet sich die Ijssel nach Nordwesten und mündet dann bei Kampen in das Ketelmeer, eine Bucht des größten Süßwassersees der Niederlande, des Ijsselmeers. Hier war dann auch das geplante Ziel der Gruppe, nach insgesamt 144 km auf Rhein, Pannerdenschen Kanal und Ijssel war man sich schnell einig, dass sich diese Vatertagstour wieder einmal gelohnt hatte. Gegen 23.00 Uhr erreichten die Paddler wohlbehalten das heimische Bootshaus.